Im Ayurveda wird Lavana – der salzige Geschmack – hauptsächlich über Salz in der Nahrung aufgenommen. Dabei kommen verschiedene Salzarten zum Einsatz, die jeweils unterschiedliche energetische Wirkungen entfalten. Besonders geschätzt wird Steinsalz (Saindhava-Lavana), das trocken abgebaut und anschließend fein vermahlen wird. Es gilt als das hochwertigste Salz im Ayurveda, stärkt das Verdauungsfeuer (Agni) und wirkt harmonisierend auf alle drei Doshas, insbesondere aber ausgleichend auf Vata. Durch seine trocknende Eigenschaft sollte es dennoch maßvoll verwendet werden, da es bei übermäßigem Konsum den Körper austrocknen kann.
Meersalz wird ebenfalls häufig verwendet und ist vor allem für seine beruhigende Wirkung auf das Kapha-Dosha bekannt. Es besitzt eine milde Wärme und unterstützt die Verdauung, ohne dabei zu scharf oder zu reizend zu wirken.
Kochsalz, wie es im westlichen Raum als raffiniertes Speisesalz bekannt ist, spielt im Ayurveda hingegen eine untergeordnete Rolle. Es ist stark verarbeitet, enthält kaum natürliche Mineralstoffe und ist oft mit Zusatzstoffen wie Jod oder Rieselhilfen versetzt. Seine Wirkung auf den Stoffwechsel wird als mittelstark eingestuft, jedoch wird es wegen seines geringen Nährwerts und seiner potenziell reizenden Wirkung eher zurückhaltend eingesetzt.
Ein besonderes Salz in der ayurvedischen Küche ist das Schwarzsalz (Kala Namak). Es hat eine stark verdauungsfördernde Wirkung, wirkt blähungsreduzierend und kann bei Völlegefühl oder träger Verdauung helfen. Charakteristisch ist sein schwefelartiger Geschmack und Geruch, der vor allem in der veganen Küche geschätzt wird, etwa als Ei-Ersatz in Gerichten wie Tofu-Rührei oder Chutneys.